Inkontinenz bei Frauen
Inkontinenz oder im Volksmund „Blasenschwäche“ betrifft besonders Frauen über 65 und wird von vielen Betroffenen tabuisiert und verschwiegen. Inkontinenz kann unterschiedliche Ursachen haben und eine frühzeitige Diagnose kann unter Umständen die richtige Therapie begünstigen. Betroffene, die von einer Blasenschwäche betroffen sind, leiden meist sehr darunter und verschweigen ihre Probleme. Es gibt allerdings wichtige Hilfsmittel, die zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität beitragen und den Alltag mit Inkontinenz erleichtern.
Was ist Inkontinenz
Von Inkontinenz oder Blasenschwäche spricht man, wenn Betroffene unter unkontrolliertem Urinverlust leiden. Häufig sind Menschen im höheren Alter davon betroffen. Insgesamt ist das Risiko für Inkontinenz bei Frauen höher, insbesondere nach einer Geburt. Es gibt unterschiedliche Formen von Inkontinenz und auch Kinder und Jugendliche können in seltenen Fällen davon betroffen sein.
Sollten Sie oder ein Angehöriger unter Inkontinenz leiden, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen und die Ursache abzuklären. In einigen Fällen lässt sich das Problem beheben oder hat andere Grunderkrankungen als Ursache.
Inkontinenz bei Frauen – Symptome
Inkontinenz kann in unterschiedlichen Formen auftreten und sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Belastungsinkontinenz oder auch Stressinkontinenz äußert sich durch unwillkürliches Urinieren bei Niesen, Lachen oder Husten. In einem späteren Verlauf führen auch Bewegungen zu einer Urinabgabe.
Dranginkontinenz zeichnet sich durch starken und häufigen Harndrang aus. Betroffene Frauen beschreiben das Gefühl ähnlich, wie man es von einer Blasenentzündung kennt. Während bei einer Blasenentzündung oft nur das Gefühl einer vollen Blase auftritt, schaffen es Betroffene bei einer Dranginkontinenz meist nicht rechtzeitig auf die Toilette.
Häufig liegt eine Kombination der Symptome in Form einer Mischinkontinenz vor. Frauen klagen zusätzlich über einen vermehrten nächtlichen Harndrang.
Inkontinenz bei Frauen – Ursachen
Nach den Wechseljahren ist mindestens jede zehnte Frau von Blasenschwäche betroffen. Ärzte gehen allerdings von einer Dunkelziffer von über 60 Prozent aller Frauen aus. Frauen leiden dabei häufig unter einer Belastungsinkontinenz oder einer Mischinkontinenz.
Bei Frauen wird Inkontinenz am häufigsten durch eine Beckenbodenschwäche verursacht. Deshalb leiden Frauen oft nach einer Geburt unter Inkontinenz, können aber die Beschwerden durch postnatale Rückbildungskurse bessern. Neben Schwangerschaften kann aber auch Übergewicht und ein altersbedingter Östrogenmangel für einen schwachen Beckenboden sorgen. Ein geschwächter Beckenboden begünstigt das Absenken der Gebärmutter und Scheide im Becken, wodurch sich die Anatomie und die Blasenfunktion verändern kann. Daraus resultiert oft die Belastungs- und Dranginkontinenz bzw. eine Mischform der beiden.
Auch Harnwegsinfektionen treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern und können Inkontinenz hervorrufen. In seltenen Fällen sind Tumore oder Blasensteine die Ursache einer Inkontinenz. Eine weitere Ursache kann bei Frauen allerdings auch eine operative Behandlung im Beckenbereich, z.B. bei einer Belastungsinkontinenz oder einer Strahlentherapie bei Krebs sein. Inkontinenz kann grundsätzlich immer auch als Begleiterscheinung durch eine andere Grunderkrankung, z.B. Diabetes mellitus oder Multiple Sklerose entstehen.
Inkontinenz bei Frauen – Prävention
Eine Inkontinenz ist nicht immer auszuschließen, da sie besonders häufig im höheren Alter auftreten kann. Es gibt allerdings vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko senken können. Beckenbodentraining ist eine Maßnahme, die unabhängig vom Alter für alle Frauen sinnvoll ist. Eine starke Beckenmuskulatur kann dazu beitragen, Inkontinenz im Alter vorzubeugen. Ein Rückbildungskurs ist besonders nach Geburten sehr empfehlenswert. Achten Sie generell auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr durch genügend Wasser und Tee. Jede Harnwegsinfektion gilt zu vermeiden.
Inkontinenz bei Frauen - Ihre Ansprechpartner
Wenn Sie Symptome einer Inkontinenz haben oder bereits unter Inkontinenz leiden, suchen Sie einen Arzt auf, um die mögliche Ursache festzustellen. Frauen sind häufig besonders nach einer Geburt davon betroffen und müssen sich deshalb nicht schämen. Es gibt gute Therapiemöglichkeiten, die allerdings eine ärztliche Diagnose voraussetzen.
Ansprechpartner sind in erster Linie Allgemeinmediziner:innen, Gynäkolog:innen oder Urolog:innen. Auf der Seite der deutschen Kontinenzgesellschaft finden Sie die richtige Adresse von Spezialisten in Ihrer Nähe.
Inkontinenz bei Frauen - Therapiemöglichkeiten
Die passende Therapiemöglichkeit richtet sich nach der Form der Inkontinenz und den Ursachen. Folgende Maßnahmen werden von den Ärzten in der Regel generell empfohlen.
Beckenbodentraining
Miktionstraining
Trinkmenge anpassen
Medikamentengabe